Seit wann gibt es die CE-Kennzeichnung?

Die CE-Kennzeichnung ist aus dem heutigen Warenverkehr nicht mehr wegzudenken. Sie signalisiert, dass ein Produkt den geltenden Anforderungen der EU entspricht und in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) frei gehandelt werden darf. Doch seit wann gibt es die CE-Kennzeichnung eigentlich, und wie hat sie sich entwickelt? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Geschichte und Bedeutung dieser wichtigen Kennzeichnung.

Ursprung der CE-Kennzeichnung

Die CE-Kennzeichnung wurde offiziell mit der Verabschiedung der sogenannten "Neuen Konzeption" durch die Europäische Union im Jahr 1985 eingeführt. Diese Neuausrichtung des europäischen Binnenmarktes hatte das Ziel, technische Handelshemmnisse zwischen den Mitgliedsstaaten zu reduzieren und den freien Warenverkehr zu fördern. Ein Schlüsselinstrument dafür war die CE-Kennzeichnung, die für „Conformité Européenne“ steht, was so viel wie „Europäische Konformität“ bedeutet.

Mit der Umsetzung der Neuen Konzeption wurden Richtlinien eingeführt, die spezifische Anforderungen an bestimmte Produktkategorien stellten. Diese Anforderungen umfassten unter anderem Gesundheitsschutz, Sicherheit und Umweltschutz. Produkte, die diese Anforderungen erfüllen, müssen seitdem mit der CE-Kennzeichnung versehen werden.

Die Entwicklung der CE-Kennzeichnung

Die ersten Richtlinien, die eine CE-Kennzeichnung vorschrieben, traten Ende der 1980er-Jahre in Kraft. Zu den ersten Produkten, die diese Kennzeichnung tragen mussten, gehörten elektrische Geräte und Maschinen. Im Laufe der Jahre wurden weitere Richtlinien und Verordnungen verabschiedet, die den Anwendungsbereich der CE-Kennzeichnung kontinuierlich erweiterten. Heute umfasst sie eine Vielzahl von Produktgruppen, darunter Spielzeug, Medizinprodukte, Bauprodukte und persönliche Schutzausrüstungen.

Die CE-Kennzeichnung ist jedoch nicht nur ein Markenzeichen für die Einhaltung europäischer Vorschriften. Sie ist auch ein Instrument zur Stärkung des Verbraucherschutzes. Durch die CE-Kennzeichnung wird sichergestellt, dass Produkte bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen, bevor sie auf den Markt gebracht werden.

Gesetzliche Grundlagen

Die rechtlichen Grundlagen für die CE-Kennzeichnung sind in verschiedenen EU-Richtlinien und Verordnungen verankert. Eine der zentralen Verordnungen ist die Verordnung (EU) 765/2008, die allgemeine Vorschriften für die Akkreditierung und Marktüberwachung festlegt. Zusätzlich definiert die Richtlinie 2014/30/EU die Anforderungen an elektrische Betriebsmittel, während die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG Maschinen betrifft.

Hersteller sind verpflichtet, eine Konformitätserklärung auszustellen, in der sie bestätigen, dass ihr Produkt alle geltenden Anforderungen erfüllt. In manchen Fällen ist auch eine Prüfung durch eine unabhängige Stelle erforderlich.

Bedeutung der CE-Kennzeichnung heute

Seit ihrer Einführung hat die CE-Kennzeichnung erheblich dazu beigetragen, den europäischen Binnenmarkt zu harmonisieren. Sie erleichtert den Handel zwischen den EU-Mitgliedsstaaten und bietet Verbrauchern eine gewisse Sicherheit in Bezug auf die Qualität und Sicherheit von Produkten.

Gleichzeitig gibt es immer wieder Missverständnisse und Herausforderungen. Manche Verbraucher interpretieren die CE-Kennzeichnung als eine Art Gütezeichen oder Qualitätssiegel. Tatsächlich besagt sie jedoch lediglich, dass ein Produkt den gesetzlichen Mindestanforderungen entspricht. Ein weiteres Problem sind gefälschte Kennzeichnungen, die den Markt unterwandern und das Vertrauen in das System beeinträchtigen können.

Deshalb ist sind die hohen Maßstäbe und Professionalität rund um das Thema so wichtig. Die CE-Kennzeichnung steht für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und bietet sowohl Herstellern als auch Verbrauchern Orientierung. Trotz ihrer Erfolge bleibt es wichtig, kontinuierlich für Aufklärung zu sorgen und die Integrität dieses Kennzeichnungssystems zu schützen.

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